- PRESSEMITTEILUNG
Jahresabschluss der EZB für 2018
21. Februar 2019
- Jahresüberschuss der EZB wuchs 2018 um 0,3 Mrd € auf 1,6 Mrd € (2017: 1,3 Mrd €) und wird in voller Höhe an die nationalen Zentralbanken verteilt
- Nettozinserträge aus zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren: 1,2 Mrd € (2017: 1,1 Mrd €)
- Bilanzsumme der EZB stieg auf 447 Mrd € (2017: 414 Mrd €)
Laut dem geprüften Jahresabschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) für 2018 erhöhte sich der Jahresüberschuss um 301 Mio € auf 1 575 Mio €. Dies war vor allem auf höhere Nettozinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio und dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Progamme – APP) zurückzuführen.
Der Nettozinsertrag belief sich 2018 auf 2 277 Mio € (2017: 1 812 Mio €). Die Nettozinserträge aus Währungsreserven stiegen aufgrund der höheren Zinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio auf 862 Mio € (2017: 534 Mio €). Der Anstieg der Nettozinserträge aus dem APP um 245 Mio € auf 820 Mio € resultierte aus den fortgesetzten Wertpapierankäufen im Rahmen dieses Programms und der Rendite der im Jahresverlauf erworbenen Wertpapiere, die höher war als die historische Rendite des Portfolios. Demgegenüber verringerten sich die Nettozinserträge aus dem Programm für die Wertpapiermärkte (Securities Markets Programme – SMP) durch Tilgungen auf 384 Mio € (2017: 447 Mio €). Die Zinserträge der EZB aus ihren im SMP-Portfolio gehaltenen griechischen Staatsanleihen beliefen sich auf 127 Mio € (2017: 154 Mio €).
Die realisierten Verluste aus Finanzoperationen betrugen 77 Mio € (2017: realisierte Gewinne von 161 Mio €), was auf die realisierten Kursverluste aus dem US-Dollar-Portfolio zurückzuführen war.
Die Abschreibungen lagen bei 69 Mio € (2017: 105 Mio €), vor allem weil bei einer Reihe von Wertpapieren im US-Dollar-Portfolio der Marktwert sank, während die entsprechenden Renditen stiegen.
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten (abzüglich etwaiger Wertminderungen) erfassten Wertpapiere in den zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Portfolios der EZB werden Wertminderungstests unterzogen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Tests wurde für diese Portfolios kein Wertminderungsaufwand erfasst.
Die den beaufsichtigten Unternehmen auferlegten Gebühren beliefen sich auf 518 Mio € (2017: 437 Mio €). Diese Gebühren sollen die Ausgaben der EZB für die Wahrnehmung ihrer Aufsichtsaufgaben decken. Der 2018 verzeichnete Anstieg ist vornehmlich auf Tätigkeiten im Zusammenhang mit umfassenden Bewertungen und EBA-Stresstests zurückzuführen.
Die Personalaufwendungen sanken auf 515 Mio € (2017: 535 Mio €). Hauptgrund dafür war ein 2017 erfasster Einmalaufwand in Verbindung mit Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, anderen langfristig fälligen Leistungen und Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses für Beschäftigte der EZB. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 599 Mio € (2017: 539 Mio €), was in erster Linie auf den Anstieg der Ausgaben im Zusammenhang mit den Aufsichtsaufgaben der EZB zurückzuführen war.
Der Jahresüberschuss der EZB wird an die nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums ausgezahlt. Gemäß einem Beschluss des EZB-Rats wurde am 31. Januar 2019 eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 1 191 Mio € an die NZBen des Euroraums geleistet. Auf seiner gestrigen Sitzung beschloss der EZB-Rat, den verbleibenden Gewinn in Höhe von 384 Mio € am 22. Februar 2019 auszuschütten.
Der Gesamtumfang der EZB-Bilanz wuchs um 8 % auf 447 Mrd € (2017: 414 Mrd €). Der Anstieg beruhte hauptsächlich auf dem Erwerb von Wertpapieren im Rahmen des APP.
Die fortgesetzten Wertpapierankäufe im Rahmen des APP führten zu einer Ausweitung der konsolidierten Bilanz des Eurosystems um 5 % auf 4 702 Mrd € (2017: 4 468 Mrd €). Die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren erhöhten sich um 265 Mrd € auf 2 651 Mrd € (2017: 2 386 Mrd €). Die Bestände der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere stiegen um 284 Mrd € auf 2 570 Mrd €, während die Bestände der im Rahmen der ersten beiden Programme zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen und des SMP erworbenen Wertpapiere aufgrund von Tilgungen um 2 Mrd € bzw. 16 Mrd € zurückgingen.
Medienanfragen sind an Herrn William Lelieveldt unter +49 69 1344 7316 zu richten.
Erläuterungen:
- Weitere Informationen zu den Grundsätzen für die Rechnungslegung und das Berichtswesen der EZB und des Eurosystems sowie zum Jahresabschluss der EZB finden sich auf der Website der EZB unter Rechnungslegungsgrundsätze und Berichtswesen bzw. Annual accounts.
- Im SMP-Portfolio gehaltene Bestände des Eurosystems: In der nachfolgenden Tabelle sind die Bestände des Eurosystems an im Rahmen des SMP erworbenen Wertpapieren zum 31. Dezember 2018 nach Ausgabeländern aufgeschlüsselt:
SMP-Bestände des Eurosystems nach Ausgabeland zum 31. Dezember 2018
Ausgabeland |
Nominalwert (in Mrd €) |
Buchwert [1] (in Mrd €) |
Durchschnittliche Restlaufzeit (in Jahren) |
Irland |
5,8 |
5,7 |
1,7 |
Griechenland |
8,3 |
7,8 |
2,1 |
Spanien |
14,2 |
14,2 |
1,7 |
Italien |
40,7 |
40,2 |
1,5 |
Portugal |
5,3 |
5,3 |
1,6 |
Insgesamt[2] |
74,3 |
73,1 |
1,7 |
[1] SMP-Bestände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
[2] Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen
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