Der Standpunkt des Eurosystems zu einem „SEPA für Karten“
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht heute einen Bericht mit dem Titel „The Eurosystem’s View of a ‚SEPA for Cards‘“. In diesem Bericht äußert sich der EZB-Rat zu einigen kritischen Punkten, die die Migration von Kartensystemen zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) betreffen, und macht gleichzeitig den Markt auf einige Entwicklungen aufmerksam, die nachteilig für die Bürgerinnen und Bürger Europas sein könnten.
Die Migration zum SEPA setzt voraus, dass Kartensysteme und Bankensektoren eine Entscheidung hinsichtlich ihrer strategischen Positionierung innerhalb des SEPA treffen und anschließend ihre Geschäftspläne erarbeiten. Die Herausforderung bei der Umsetzung des SEPA besteht darin, einen erfolgreichen Übergang zu einem stärker integrierten Markt zu erreichen und gleichzeitig die Effizienz und niedrigen Gebührenstrukturen der bestehenden nationalen Kartensysteme in Europa beizubehalten.
Der Bericht stellt eine Reihe politischer Bestimmungen klar, deren Ziel es ist zu gewährleisten, dass die Migration zum SEPA nicht zu einer Verschlechterung der Bedingungen für Karteninhaber und Händler führt. Zu diesem Zweck muss jedes Kartensystem eine mittel- bis langfristige Strategie, die den Zielen des SEPA entspricht, festlegen und öffentlich bekannt geben, die Vertraulichkeit personenbezogener Daten schützen und zum Entwurf von Standards beitragen, verbunden mit einer deutlichen Verpflichtung, diese rechtzeitig umzusetzen; außerdem muss jedes System eine Strategie zur Verringerung von Betrug – insbesondere von grenzüberschreitendem Betrug – vorweisen und zur Förderung des Wettbewerbs beitragen. In diesem Zusammenhang werden in dem Bericht besonders die Wettbewerbsbehörden aufgefordert, harmonisierte Regeln in Bezug auf Verrechnungsgebühren zu definieren.
Das Eurosystem wird den Inhalt dieses Fortschrittsberichts mit den maßgeblichen Beteiligten erörtern und die Entwicklung des Kartensektors in Europa beobachten.
Der Bericht wird heute in englischer Sprache veröffentlicht und in Kürze in anderen Amtssprachen der Gemeinschaft verfügbar sein.
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