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Vorwort

Im vergangenen Jahr wurden überall auf der Welt Forderungen nach einer grüneren und sauberen Zukunft laut. Rund um den Globus setzten sich führende Persönlichkeiten, Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen aktiv für Nachhaltigkeitsgrundsätze ein und trieben deren Integration in Entscheidungsprozesse und in die langfristige strategische Planung voran. Vor allem junge Leute erhoben gemeinsam ihre Stimme, um den Klimawandel stärker ins Bewusstsein zu rücken und sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen einzufordern.

Vor dem Hintergrund dieser globalen Entwicklungen begeht die EZB in diesem Jahr den 10. Jahrestag ihrer Zertifizierung im Rahmen des Europäischen Systems für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (European Eco-Management and Audit Scheme – EMAS). In diesen zehn Jahren haben wir bewiesen, dass Umweltschutz uns ein echtes Anliegen ist, und konnten unseren CO2‑Fußabdruck deutlich verringern. Die erzielten Fortschritte verdanken wir einem starken und überaus aktiven Netzwerk aus Einzelpersonen und organisationsübergreifenden Teams, die Umweltaspekte überwachen und sich dieser unmittelbar annehmen. Dabei sind sie bestrebt, den Wandel auch über ihren Einflussbereich hinaus voranzutreiben. Wir können sehr stolz auf alle unsere Kolleginnen und Kollegen sein, die Nachhaltigkeit konsequent am Arbeitsplatz und im privaten Alltag leben.

2019 unternahm die EZB wichtige Schritte, um ihre Umweltleistung weiter zu verbessern. So beteiligten wir uns erstmals an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, nahmen erneut an der Europäischen Mobilitätswoche und zum neunten Mal in Folge an der Earth Hour des WWF teil. Außerdem haben wir mehrere kleinere Initiativen ins Leben gerufen. Diese sollen das Bewusstsein für relevante Umweltthemen schärfen, den Austausch von Informationen und bewährten Verfahren erleichtern und dem Aufbau interner Netzwerke dienen. Überdies sind wir eine interinstitutionelle Partnerschaft mit dem Europäischen Parlament eingegangen, um unsere gemeinsamen verbliebenen Treibhausgasemissionen für 2018 auszugleichen. Parallel dazu haben wir unsere enge Zusammenarbeit mit anderen europäischen Institutionen und nationalen Zentralbanken im Bereich Umweltschutz fortgesetzt.

Bei Redaktionsschluss wirkte sich die weltweite Covid-19-Pandemie noch immer auf das Privatleben und den Arbeitsalltag der Menschen aus. Bei den Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen dieser Krise werden auch Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsgrundsätze eine Rolle spielen müssen, damit ökologische Ungleichgewichte beseitigt und der Übergang zu einer grünen Wirtschaft gefördert werden. Das Pariser Klimaschutzabkommen und der europäische Grüne Deal enthalten konkrete Rahmenvorgaben und mögliche Vorgehensweisen, an denen sich unsere gemeinsame Arbeit orientieren wird. Sie werden der EZB auch als Richtschnur für die Weiterentwicklung ihrer Umweltschutzmaßnahmen dienen. Für die Zukunft planen wir, Möglichkeiten zur weiteren Einbindung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen in unsere tägliche Arbeit zu nutzen, die Biodiversität auf unserem Gelände zu fördern und die fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Institutionen fortzuführen.

Ich freue mich auf die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit und auf weitere bedeutende Erfolge der EZB im Sinne der Nachhaltigkeit.

Michael Diemer
Chief Services Officer

1 Umweltmanagement bei der EZB

1.1 Überblick über das Umweltmanagementsystem und diesbezügliche relevante Änderungen

Die vorliegende Umwelterklärung enthält Umweltdaten zu den Gebäuden, die die EZB im Jahr 2019 nutzte, d. h. zum Hauptgebäude, zum Eurotower und zum Japan Center. Da die Zahl der Arbeitsplätze in den letzten Jahren sukzessive gestiegen ist, nutzt die EZB seit 2018 sämtliche Büroflächen in den drei Gebäuden. Die Anzahl der Arbeitsplätze stabilisierte sich 2019; im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang um 1,3 % verzeichnet.

Die drei Gebäude wurden zu unterschiedlichen Zeiten bezogen und unterschiedlich lang genutzt. Da sie unterschiedlich alt sind, weisen sie zudem nicht den gleichen Baustandard auf. Dementsprechend bezieht sich das Umweltmanagementsystem (Environmental Management System – EMS) der EZB auf unterschiedliche operative Gegebenheiten. Ein aussagekräftiger Vergleich der Umweltleistungen der einzelnen Gebäude gestaltet sich somit schwierig. Daher wurden die in dieser Umwelterklärung ausgewiesenen Umweltdaten für die angemieteten Gebäude im Frankfurter Stadtzentrum (Eurotower und Japan Center) wie in den Vorjahren aggregiert und die Daten für das Hauptgebäude separat ausgewiesen.

Das EMAS sieht Prüfungen im Dreijahresturnus vor, d.h. der aktuelle EMS-Zyklus der EZB würde von 2019 bis 2022 laufen. Um ihr Umweltmanagementsystem auf ihren strategischen Geschäftszyklus abzustimmen, erwägt die EZB derzeit, die Prüfung ein Jahr vorzuziehen. Es ist daher denkbar, dass die EZB die nächste konsolidierte Umwelterklärung ein Jahr früher als ursprünglich geplant erstellt und veröffentlicht, sodass der neue EMAS-Zyklus 2021 beginnt. Bei der vorliegenden Umwelterklärung handelt es sich um die planmäßige Aktualisierung der EZB-Umwelterklärung 2019.

In ihrer Umweltpolitik legt die EZB ihre grundsätzlichen Absichten und Ausrichtungen in Bezug auf ihre Umweltleistung und ihre Umweltziele dar. In der englischen Fassung der Umweltpolitik 2019 der EZB wurde eine redaktionelle Änderung vorgenommen. Diese Änderung steht im Einklang mit der jüngsten Aktualisierung der EMAS-Verordnung und des ISO-Standards 14001 und den darin verwendeten Begrifflichkeiten. Die Formulierung, die sich auf die Selbstverpflichtung der EZB bezieht, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern, wurde von „continuous environmental improvement“ in „continual environmental improvement“ geändert. Dadurch wird der zyklische Charakter des Umweltmanagementsystems hervorgehoben.

1.2 Einhaltung von Verpflichtungen

Die EMAS-Verordnungen, das einschlägige deutsche Umweltrecht und die kommunalen Umweltvorschriften geben vor, welche Anforderungen die EZB und ihr Umweltmanagementsystem erfüllen müssen. Daher führt die EZB ein Register mit allen rechtlichen Verpflichtungen, die ihre Gebäude in Frankfurt am Main betreffen. Das Register wird regelmäßig von Rechtsexpertinnen und -experten überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Bei relevanten Änderungen des rechtlichen Rahmens werden die entsprechenden Geschäftsbereiche und Interessenträger informiert. Sie legen die Maßnahmen fest, die für die Einhaltung der Anforderungen notwendig sind, und setzen diese um. Der Großteil der Umweltvorgaben der EZB bezieht sich auf den Betrieb und die Instandhaltung ihrer Gebäude sowie auf an Auftragnehmer vergebene Dienstleistungen wie Catering und Raumpflege. Alljährlich finden interne Umweltprüfungen statt, bei denen bewertet wird, ob die EZB die rechtlichen Vorgaben einhält. Bis dato wurden bei diesen Prüfungen keine Abweichungen vom Rechtsrahmen beanstandet.

Tabelle 1

Maßgebliche Umweltgesetze und jeweils betroffene Einrichtungen/Aktivitäten

Die EZB hat sich weitere Umweltverpflichtungen auferlegt, die strikter sind als der Rechtsrahmen. Beispiele hierfür sind die Ausarbeitung von Leitlinien für eine nachhaltige Beschaffung, die Festlegung von ökologischen Geschäftszielen und die Sensibilisierung für Umweltthemen. Der EZB ist bewusst, welche Herausforderungen der Klimawandel mit sich bringt. Im Rahmen ihres Mandats verpflichtet sie sich, ihren Teil dazu beizutragen, dass diese Herausforderungen angegangen werden. So unterstützt sie beispielsweise Marktteilnehmer, Gesetzgeber und Normgeber beim Identifizieren von Klimarisiken.

Mehr hierzu finden Sie auf der EZB-Webseite unter Klimawandel und die EZB.

Neben ihrem internen Engagement wirkt die EZB aktiv an interinstitutionellen Arbeitsgruppen und Netzwerken wie der GIME (Groupe Institutionnel de Management Environnemental) oder dem ENCB (European Network of Central Banks) mit. So kann sie sich über bewährte Verfahren im Bereich Umweltschutz informieren und über Umweltmanagementthemen austauschen, die für alle Beteiligten von Belang sind. Auch die gemeinsame Teilnahme an Veranstaltungen zur Schärfung des Umweltbewusstseins wird in diesem Rahmen koordiniert.

1.3 Umfeld der Organisation

Die Umweltleistung der EZB wird durch interne und externe Faktoren beeinflusst. Aus diesem Grund überprüft die EZB regelmäßig ihr organisatorisches Umfeld in Bezug auf ihr Umweltmanagementsystem und untersucht damit zusammenhängende interne und externe Aspekte. Die mit dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen bergen laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde sowohl Risiken als auch Chancen.[1] Die Überprüfung ihres organisatorischen Umfelds und der umweltrelevanten Aspekte ermöglicht der EZB, aktuelle und zukünftige Entwicklungen und die damit verbundenen Chancen und Risiken besser zu verstehen. So kann sie ihr Umweltmanagementsystem gegebenenfalls anpassen, um effektiv auf relevante Entwicklungen zu reagieren. Auch mit den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Interessenträger beschäftigt sich die EZB regelmäßig. Die Auseinandersetzung mit dem organisatorischen Umfeld und den Interessenträgern ist Teil der Umsetzung und Pflege des Umweltmanagementsystems. Sie trägt erheblich zur Festlegung von Umweltzielen und den entsprechenden Maßnahmen bei.

1.4 Kommunikationsaktivitäten, Informations- und Mitmachaktionen zum Umweltschutz

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

2019 führte die EZB erfolgreich mehrere Kommunikationsaktivitäten zu Umweltthemen durch und machte mit Aktionen auf den Umweltschutz aufmerksam. Dazu zählten interne und externe Veranstaltungen wie z. B. gemeinsame Aktionen und die Teilnahme an Treffen interinstitutioneller Netzwerke zur Förderung der Zusammenarbeit, Workshops und Informationsveranstaltungen. Auf diese Weise förderte die EZB die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessenträgern, u. a. mit ihrer Belegschaft, Auftragnehmerinnen und Auftragnehmern, Einrichtungen und Organen der EU, NZBen und anderen externen Parteien.

Im März 2019 nahm die EZB erneut an der Earth Hour des WWF teil. Bei dieser Aktion setzen Millionen Menschen und zahlreiche Organisationen rund um den Globus ein Zeichen, indem sie in ihren Gebäuden die nicht unbedingt notwendige Beleuchtung ausschalten und so ihr Engagement für die Umwelt demonstrieren. Außerdem organisierte die EZB Informationsveranstaltungen zum Klimawandel. Dabei erfuhren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie sich dieser schon heute auswirkt, mit welchen Folgen künftig zu rechnen ist und was sie selbst tun können, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern.

Im September 2019 nahm die EZB erneut an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Im Zuge dessen führte sie mehrere Aktionen zu umweltfreundlicher Mobilität durch, um ihre Belegschaft dafür zu sensibilisieren, wie sich verschiedene Fortbewegungsmittel auf die Umwelt auswirken. An Informationsständen klärte das Green-ECB-Team Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Umweltauswirkungen diverser Transportmittel auf und erteilte Auskünfte über Optionen für einen umweltfreundlicheren Arbeitsweg und nachhaltigere Dienstreisen. Außerdem richtete die EZB Informationsveranstaltungen über Instrumente zur Online-Zusammenarbeit aus, durch deren Einsatz dienstreisebedingte Emissionen weiter reduziert werden sollen. Bei Expertengesprächsrunden und einer Paneldiskussion wurde über Elektromobilität, Fahrradkultur und die Flächennutzung in städtischen Gebieten gesprochen. Wie in den Vorjahren konnten die EZB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Verkehrssicherheit ihrer Fahrräder überprüfen lassen. Im Zuge der Europäischen Mobilitätswoche befragte die EZB ihre Belegschaft, welches Transportmittel sie für den Weg zur Arbeit nutzt. Ziel war es, sich ein genaueres Bild der mit dem Arbeitsweg verbundenen Emissionen zu machen und herauszufinden, wie eine stärkere Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann.

Im November 2019 beteiligte sich die EZB erstmals an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV). Diese stand unter dem Motto „Wertschätzen statt wegwerfen – miteinander und voneinander lernen“ und zeigte auf, wie wichtig die Verringerung und ordnungsgemäße Wiederverwertung von Abfall sind. Während der EWAV konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB an Informationsständen mehr über Abfallvermeidung, Recycling und Aufbereitungsmethoden erfahren. Bei einem Zero-Waste-Workshop konnten Interessierte lernen, wie Abfall im Alltag durch innovative Ideen vermieden oder reduziert werden kann. Die EZB nahm die EWAV zum Anlass, um in ihren Gebäuden ein Pfandsystem mit Mehrwegbechern einzuführen. Durch die Abschaffung der Einwegbecher wurde der in den Gebäuden anfallende Abfall weiter reduziert.

Gemeinsam mit einschlägigen Interessenträgern hat das Green-ECB-Team die Ausarbeitung einer internen Leitlinie angeregt, die umweltfreundlichere Veranstaltungen und Konferenzen zum Ziel hat. Diese Leitlinie soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Orientierungshilfe dienen, um Veranstaltungen, Konferenzen und Sitzungen bei der EZB nachhaltig und mit effizienten Ressourceneinsatz zu planen und auszurichten. Eigentlich sollte im Mai 2020 das erste Green Event als Pilotprojekt durchgeführt werden, allerdings musste die Veranstaltung aufgrund des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie verschoben werden. Nun soll mit der für 2021 geplanten hochrangigen Ersatzveranstaltung ein Maßstab für die Organisation und Durchführung nachhaltiger Veranstaltungen gesetzt werden.

Neben dem Green-ECB-Team unterstützen auch die Environmental Representatives, die Umweltbotschafter der Geschäftsbereiche, EMS-bezogene Aktionen. Sie sind in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen die direkten Ansprechpartner für Umweltfragen und fördern die Kommunikation innerhalb ihres Geschäftsbereichs und mit anderen Abteilungen. Ferner helfen sie dem Green-ECB-Team dabei, auf interne Umweltaktionen und -veranstaltungen aufmerksam zu machen. Ihr Engagement trägt somit entscheidend dazu bei, das Bewusstsein für Umweltthemen zu schärfen und den Bekanntheitsgrad von internen Umweltaktionen und -veranstaltungen zu steigern. Darüber hinaus können Environmental Representatives in ihrem Geschäftsbereich auf eigene Initiative Newsletter herausgeben oder Präsentationen halten und so Umweltthemen ansprechen. Mit ihrer Arbeit leisten die Environmental Representatives einen wertvollen Beitrag zum Erfolg und zur Verbesserung des Umweltmanagementsystems der EZB.

Die Mitarbeit in interinstitutionellen Netzwerken ist ein wichtiger Baustein des Umweltmanagementansatzes der EZB, denn dort kann sie sich fachlich austauschen und erfahren, welche Verfahren sich bei anderen Institutionen bewährt haben. Gegenwärtig arbeitet die EZB in der GIME und im ENCB-Netzwerk mit anderen europäischen Institutionen und nationalen Zentralbanken zusammen. Immer mehr europäische Institutionen und Organe nehmen an der GIME teil. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, bewährte Verfahren und den Informationsaustausch zu EMAS und zu Umweltmanagement im Allgemeinen zu fördern.

Weitere Informationen zum EMAS in den europäischen Institutionen finden Sie auf dieser Webseite (nur auf Englisch verfügbar).

Aktuell umfasst das ENCB 14 nationale Zentralbanken des Europäischen Systems der Zentralbanken. Gemeinsam möchten sie ein Netzwerk aufbauen, in dem man sich über bewährte Verfahren und Erfahrungen beim Umweltmanagement austauscht und gemeinsam an Veranstaltungen zur Förderung des Umweltschutzes teilnimmt (wie beispielsweise der Earth Hour des WWF).

2019 schloss sich die EZB mit dem Europäischen Parlament zusammen, um die gemeinsamen verbliebenen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2018 auszugleichen. Ein gemeinsames öffentliches Beschaffungsverfahren konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Die vorgeschlagenen Projekte sind mit dem Gold Standard zertifiziert und tragen zur Verwirklichung mehrerer UN-Nachhaltigkeitsziele bei. Für 2020 ist eine neue gemeinsame Ausschreibung geplant, um die verbliebenen Emissionen an Treibhausgasen für 2019 auszugleichen. Erneut sind weitere europäische Institutionen eingebunden. Der Ausgleich von verbliebenen Emissionen ist eine wichtige Maßnahme, die dazu beiträgt, Umweltauswirkungen der EZB zu reduzieren. Dennoch bleibt die Vermeidung und Verringerung von Emissionen die strategische Priorität der EZB.

2 Das Jahr in Zahlen

Abbildung 1

Höhepunkte des Jahres 2019

Quelle: EZB.

Abbildung 2

2019 in Zahlen

(Veränderung zwischen 2018 und 2019 in %)

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Die Zahlen für den Wasserverbrauch für sonstige Zwecke und für Bioabfälle im Jahr 2018 wurden nachträglich korrigiert. Daher deckt sich der ausgewiesene Rückgang möglicherweise nicht mit den Werten, die in der EZB-Umwelterklärung 2019 angegeben sind. Die berichtigten Zahlen und weitere Angaben finden sich in Kapitel 3.3 – Wasser und Abwasser, Kapitel 3.4 – Abfall und Recycling und Kapitel 6 – Technische Informationen.

Abbildung 2 gibt einen Überblick über die Umweltleistungsindikatoren der EZB im Jahr 2019. Bei den angegebenen Prozentzahlen handelt es sich um die Differenz zwischen den Umweltdaten für 2018 und 2019.

2019 sank der Gesamtenergieverbrauch der EZB um 5,3 %. Der Verbrauch an Strom sowie Heiz- und Kühlenergie ging zurück, und zwar um 4,4 % bzw. 6,6 %. Der Trend zum geringeren Energieverbrauch schlägt sich auch in der Aufschlüsselung pro Arbeitsplatz nieder (d. h. Energie: -4,1 % je Arbeitsplatz; Strom: -3,1 % je Arbeitsplatz; Heiz- und Kühlenergie: -5,4 % je Arbeitsplatz). Mehrere Faktoren trugen zum geringeren Energieverbrauch der EZB bei: die Optimierung der Kühlanlagen, die Umsetzung des indirekten Free Cooling des Rechenzentrums und die weitere Installation von LED-Beleuchtung.

Die Geothermieanlage der EZB wurde 2018 in Betrieb genommen und war auch 2019 in Betrieb. 2019 stammten 57 % der insgesamt in den EZB-Gebäuden verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen (Strom und Erdwärme).

Im Vergleich zum Vorjahr wurden deutlich weniger Reinigungsmittel verwendet: Der Gesamtverbrauch ging um 14,3 % zurück, nach Arbeitsplatz aufgeschlüsselt sank der Wert um 13,3 %. Auch beim Frischwasserverbrauch konnten Einsparungen erzielt (-9,3 % insgesamt, -8,1 % je Arbeitsplatz) und die Abfallmenge konnte verringert werden (-3,5 % insgesamt, -2,3 % je Arbeitsplatz).

Ausführlichere Informationen hierzu und zur Entwicklung anderer Umweltdaten finden sich in Kapitel 3 – Umweltaspekte und -auswirkungen der EZB-Aktivitäten.

Grafik 1

Übersicht über Arbeitsplätze

(Anzahl der Arbeitsplätze)

Quelle: EZB.

3 Umweltaspekte und -auswirkungen der EZB-Aktivitäten

Die EZB behält die Umweltaspekte ihrer Tätigkeit im Blick und bewertet, wie sie sich im Zeitverlauf entwickeln und auswirken. Die Umweltaspekte wurden 2007 erstmals ermittelt und werden seitdem jährlich geprüft, um sie gegebenenfalls an Veränderungen inner- und außerhalb der EZB anzupassen. Das gilt insbesondere für Aspekte mit bedeutenden direkten oder indirekten Umweltauswirkungen.

Um die Einhaltung rechtlicher Vorschriften zu gewährleisten, Umweltrisiken zu vermeiden und die Umweltauswirkungen der EZB weiter zu verringern arbeiten alle einschlägigen Geschäftsbereiche eng zusammen und tauschen sich intensiv aus. Für die angemieteten Gebäude im Stadtzentrum werden vierteljährlich Berichte erstellt. Diese enthalten Daten zum Betrieb der Gebäude und Aspekte im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Belegschaft wie etwa Strom- und Wasserverbrauch sowie Emissions- und Abfallaufkommen. Dies ermöglicht die Überwachung und Gewährleistung der Datenqualität. Auch Aspekte wie die Umweltleistung von Dienstleistern, bezogenen Waren, Dienstreisen und die mit dem Weg zur Arbeit verbundenen CO2-Emissionen werden überwacht und aktiv gesteuert.

Die Umweltdaten werden erfasst und in einem Umweltinventar zusammengestellt. Dieses wird bei der alljährlichen Prüfung und Analyse der Aktivitäten der EZB herangezogen. Die Analyse der Daten und umweltrelevanter Entwicklungen bildet die Grundlage für die Festlegung neuer Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltprogramms. Das Green-ECB-Team arbeitet mit allen zuständigen Teams zusammen, um herauszufinden, wie die Entwicklung von Umweltaspekten stärker beeinflusst und neue Umweltziele sowie -maßnahmen umgesetzt werden könnten.

Beurteilung der Umweltaspekte

Die direkten und indirekten Umweltaspekte werden regelmäßig bewertet. Dabei wird untersucht, inwiefern sie beeinflussbar sind (X-Achse) und welche Bedeutung sie jeweils für die Umweltleistung der EZB haben (Y-Achse). Nachstehend ist das Ergebnis der jüngsten Bewertung zusammengefasst. Nach Bewertung der direkten Umweltaspekte der EZB wurde die Bedeutung des Frischwassers im Hauptgebäude von mittel auf hoch heraufgestuft, da die Daten zum Wasserverbrauch im Jahr 2019 zeigten, dass der Wasserverbrauch 2019 zwar allgemein gesunken ist, die entsprechenden Daten jedoch enger überwacht werden müssen. Nähere Informationen zur Entwicklung des Wasserverbrauchs findet sich in Kapitel 3.3 – Wasser und Abwasser.

Abbildung 3

Beurteilung der direkten Umweltaspekte der EZB

Quelle: EZB.

Abbildung 4

Beurteilung der indirekten Umweltaspekte der EZB

Quelle: EZB.

3.1 Energieeffizienz

Anmerkung: * Die unten aufgeführten Maßnahmen wurden dahingehend angepasst, dass für die Gebäude im Stadtzentrum keine Effizienzmaßnahmen mehr aufgeführt sind, da die aktuelle Budgetplanung keine Ressourcen hierfür vorsieht. Da das Hauptgebäude ein Neubau ist, ist es unwahrscheinlich, dass die hier erwarteten zusätzlichen Effizienzsteigerungen auch für die Gebäude im Stadtzentrum ausreichen. Der Energieverbrauch im Eurotower und Japan Center beeinflusst zudem die CO2-Gesamtemissionen der EZB (z. B. durch den Verbrauch von Erdgas) und die entsprechenden Ziele.

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

(In MWh)

Quelle: EZB.

Im Vorjahresvergleich ging der Gesamtenergieverbrauch 2019 in den EZB-Gebäuden um 5,3 % zurück. Ein geringerer Stromverbrauch sowie Einsparungen bei Heiz- und Kühlenergie trugen zu diesem Rückgang bei. Der Energieverbrauch je Arbeitsplatz sank 2019 weiter um 4,1 %.

Diese Entwicklungen konnten dank der stetigen Verbesserung der Energieüberwachung erzielt werden. Sie liefert neue Erkenntnisse zu Energieflüssen und hilft dabei, Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz auszuloten. Im letzten Jahr wurden bereits diverse Energieeffizienzmaßnahmen ergriffen, die den Energieverbrauch merklich zurückgehen ließen:

  • Die Kühlung des Rechenzentrums wurde verbessert.
  • Die Kühlanlagen des Hauptgebäudes und ihr Kühlungsnetzwerk wurden optimiert.
  • Zur Beleuchtung wurden vermehrt LED-Lampen eingesetzt.
  • Die Beleuchtungszeiten in verschiedenen Bereichen wurden weiter angepasst.

Die Entwicklungen im Jahr 2019 trugen dazu bei, dass die EZB ihrem langfristigen Ziel näher kommt: den Energieverbrauch pro Arbeitsplatz bis Ende 2030 um 20 % zu senken.

Der Gesamtstromverbrauch im Hauptgebäude nahm zwischen 2015 und 2017 kontinuierlich ab, stabilisierte sich dann 2018 und verringerte sich 2019 um 4,9 % gegenüber dem Vorjahr. Der positive Trend des Jahres 2019 schlägt sich auch im Stromverbrauch je Arbeitsplatz (-3,9 %) nieder. Dieser Verbrauchswert ist seit 2015 stetig zurückgegangen.

Der Heiz- und Kühlenergieverbrauch im Hauptgebäude verringerte sich 2019 um 3 %. Seit 2018 nutzt die EZB Erdwärme. Diese trägt zur Deckung des Heiz- und Kühlbedarfs des Hauptgebäudes bei, wodurch die Menge an zugekaufter herkömmlicher Heiz- und Kühlenergie abnimmt.

Die im Stadtzentrum gelegenen EZB-Gebäude wurden vor 2018 modernisiert und daher unterschiedlich lange und in unterschiedlich starker Auslastung genutzt. Dies schlug sich auch im schwankenden Energieverbrauch nieder. Der Stromverbrauch der im Stadtzentrum gelegenen EZB-Gebäude erreichte 2018 aufgrund der erstmaligen Vollauslastung des Japan Centers durch die EZB einen Höchstwert. 2019 verringerte sich der Stromverbrauch von Eurotower und Japan Center dann um 3,7 %. Der Verbrauch an Heiz- und Kühlenergie ging 2019 im Vorjahresvergleich um 8,2 % zurück. Dies ist vor allem dem Abschluss von Umbaumaßnahmen zuzuschreiben, die 2018 begonnen hatten und dank derer der Energieverbrauch auf normalen Regelbetrieb eingestellt werden kann. Das technische Umfeld, in dem die Blockheizkraftwerke betrieben werden, dämpfte die Menge des 2019 erzeugten Stroms weiter. Maßnahmen zur Bewertung der Lage wurden eingeleitet. Obwohl weniger Strom produziert wurde, schrumpfte der Anteil des zugekauften Stroms um 1,8 %.

Grafik 2a

Energieverbrauch – Hauptgebäude

Grafik 2b

Energieverbrauch – Stadtzentrum

Quelle: EZB.

Im Verhältnis zur Anzahl der Arbeitsplätze und im Vergleich zum Vorjahr ging der Energieverbrauch im Hauptgebäude und in den Gebäuden im Stadtzentrum 2019 zurück. Die zur Steigerung der Energieeffizienz ergriffenen Maßnahmen scheinen also positive Wirkung zu zeigen.

Abbildung 5

Leistungsindikatoren: Energie

(Veränderung zwischen 2018 und 2019 in %)

Quelle: EZB.

3.2 Materialeffizienz

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

Publikationen

Der Papierverbrauch für offizielle Publikationen unterliegt Schwankungen, da externe Kommunikationskampagnen unregelmäßig durchgeführt werden. Wie in der Umwelterklärung von 2019 bereits vorhergesehen, stieg der Papierverbrauch für offizielle Publikationen aufgrund der Einführung der neuen 100-€- und 200-€-Banknoten, durch die die Europa-Serie komplett ist. Gedruckt wurde vor allem Informationsmaterial zur gesamten Banknotenserie, das in allen EU-Amtssprachen bereitgestellt wurde. Der Papierverbrauch für offizielle EZB-Publikationen belief sich 2019 auf insgesamt 95,4 Tonnen.

Grafik 3

Papierverbrauch für offizielle Publikationen

(in Tonnen)

Quelle: EZB.

Büropapier

In diesem Bereich war ein positiver Trend zu beobachten: 2019 wurde 57,0 % weniger Papier verbraucht als im Vorjahr. Der Büropapierverbrauch je Arbeitsplatz ging im Vergleich zu 2018 um 56,4 % zurück. Bei 94,5 % des insgesamt verbrauchten Büropapiers handelte es sich um Recyclingpapier. Bei der Produktion qualitativ hochwertiger Druckerzeugnisse kommt weiterhin in geringem Umfang nicht recyceltes Papier zum Einsatz.

Der Rückgang des Büropapierverbrauchs ist darauf zurückzuführen, dass die Digitalisierung von Prozessen stark vorangetrieben und erleichtert wird. So werden beispielsweise öffentliche Beschaffungsverfahren digital abgewickelt. 2019 wurde eine Anwendung eingeführt, mit der EZB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter per Fernzugang über ihre Firmenmobiltelefone flexibel auf Sitzungsunterlagen zugreifen können. Die stetige Abnahme des Büropapierverbrauchs belegt auch, dass Umweltkampagnen wie „Plants for Printers“ Früchte tragen und das Bewusstsein der Belegschaft für einen effizienten und sorgsamen Umgang mit Ressourcen schärfen.

Weitere Informationen finden sich im Abschnitt 3.7 Umweltfreundliche öffentliche Beschaffung.

Grafik 4

Büropapierverbrauch

In Tausend Blättern (DIN-A4-Äquivalent)

Quelle: EZB.

2019 wurde eine Reihe weiterer Aktionen durchgeführt, die dazu beitrugen, die Materialeffizienz im Arbeitsalltag der EZB zu steigern. Eine nennenswerte Neuerung ist die Abschaffung von Einwegbechern in allen Gebäuden. Stattdessen wurde ein Pfandsystem mit Mehrwegbechern für „To-Go“-Getränke eingeführt. Durch das Pfandsystem konnten Einwegartikel in großem Stil reduziert werden, und die Belegschaft kann die Mehrwegbecher auch in den teilnehmenden Coffee Shops nutzen.

In den Verpflegungsstationen und Servicebereichen wurden einige weitere Maßnahmen zur weiteren Abfallverringerung implementiert. So werden nun in den Sitzungs- und Konferenzbereichen Snacks nicht mehr in separaten Einzelverpackungen, sondern lose in Glasbehältern angeboten, Einwegbesteck wurde abgeschafft und auch die Verkaufsautomaten und Verpflegungsstationen sind nun mit Erfrischungen und Snacks in wiederverwendbaren Gläsern bestückt. Allerdings dürfte die Zahl der Einwegartikel aufgrund der strengen Hygienevorschriften im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie 2020 wieder steigen.

Reinigungsmittel

Auch 2019 waren 99,9 % der in der EZB verwendeten mikrobiologischen Reinigungsmittel biologisch abbaubar. Dank des Dosierungsprozesses von Reinigungsmitteln und der Wiederbefüllung und -verwendung von Sprühflaschen kann die EZB Verpackungsmüll einsparen. Auch der Einsatz mechanischer Reinigungsmethoden wie Bodenreinigungsmaschinen mit selbstreinigendem Wassertank ermöglichen Einsparungen bei den täglichen Reinigungsarbeiten. Reinigungsarbeiten während des Tages durchzuführen ist sozial gerecht und trägt zu Energieeinsparungen bei.

Die stetigen Bemühungen des Reinigungspersonals führten dazu, dass der Verbrauch von Reinigungsmitteln im Hauptgebäude zwischen 2018 und 2019 um 20,1 % gegenüber dem Vorjahr gesenkt wurde. Ermöglicht wurde dies durch die Dosierung der Reinigungsmittel vor Ort; zudem wurden die Reinigungskräfte versierter mit dem Umgang mit mikrobiologischen Reinigungsmitteln und den notwendigen Mengen. In den EZB-Gebäuden im Stadtzentrum konnte die Menge an Reinigungsmitteln um 4,0 % reduziert werden. Grund für den geringeren Rückgang in den EZB-Gebäuden im Stadtzentrum ist, dass das Reinigungspersonal die Reinigungsmittel vor allem im Hauptgebäude dosiert.

2019 wurden Waschsäcke für Mikrofasertücher eingeführt, damit bei der Wäsche nicht so leicht Mikrofasern ins Abwasser gelangen. Zur weiteren Senkung der Umweltauswirkungen der Reinigungsaktivitäten wurden umweltfreundliche Wasch- und Bleichmittel sowie ein umweltfreundliches Desinfektionsmittel eingeführt.

Grafik 5

Reinigungsmittelverbrauch

(in Tonnen)

Quelle: EZB.

Büromaterial

Die EZB erleichtert ihrer Belegschaft die Auswahl umweltfreundlicher Produkte: Sie weist in ihrem Katalog auf Umweltsiegel hin und erweitert stetig den Anteil umweltfreundlicher Artikel. Durch die Eingabe von „Planet“ oder „bio“ in der Suchmaske des Online-Katalogs lassen sich diese Produkte ganz leicht filtern. Auch die Umweltsiegel in der Produktbeschreibung helfen bei der Auswahl. 2019 blieb der Anteil umweltfreundlicher Artikel im EZB-Büromaterialkatalog mit 37,1 % stabil.

Darüber hinaus erfreut sich der interne Katalog für wiederverwendbare Büroartikel innerhalb der Bank immer größerer Beliebtheit und hat ebenfalls zu einem Rückgang der Neubestellungen bei externen Anbietern beigetragen. Büroartikel werden nach wie vor an das interne Lager zurückgeschickt und dann für die erneute Nutzung im Online-Katalog angeboten. Die EZB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wurden darüber informiert, wie man die Umweltauswirkungen von Büromaterialbestellungen verringern kann.

Außerdem spendet die EZB ausrangierte IT-Geräte (z. B. Laptops, Drucker und IT-Zubehör) an mehrere Wohltätigkeitsorganisationen. Fahrräder, die während der vierteljährlichen Räumung der Fahrradabstellplätze in den EZB-Gebäuden eingesammelt und nicht von ihren Eigentümern eingefordert werden, gehen ebenfalls an lokale Wohltätigkeitsorganisationen.

Chemikalien zur Wasseraufbereitung und Kältemittel

Zur Wasseraufbereitung eingesetzte Chemikalien und Kältemittelverluste sind wesentliche Umweltaspekte, die von der EZB kontinuierlich überwacht werden. 2019 wurden 11,3 Tonnen Chemikalien, vor allem Salze, in den technischen Anlagen im Hauptgebäude zur Wasserenthärtung eingesetzt. Somit kamen im Vergleich zum Vorjahr 14,5 % mehr Chemikalien zum Einsatz.

Im Eurotower und Japan Center wurde bei den zur Wasseraufbereitung eingesetzten Chemikalien ein Anstieg von 25,3 % verzeichnet. Grund war, dass das automatische Dosierungssystem vorübergehend außer Betrieb war, sodass manuell dosiert werden musste. 2019 wurden in den im Stadtzentrum gelegenen Gebäuden 4,5 Tonnen Chemikalien zur Wasseraufbereitung verwendet.

Obwohl die Kühlanlagen der EZB-Gebäude regelmäßig gewartet und überprüft wurden, traten trotzdem Lecks auf. Infolgedessen mussten im Hauptgebäude im Jahr 2019 22 kg und im Eurotower 48 kg Kältemittel nachgefüllt werden. Eine eingehende Beurteilung der Grundursachen der Lecks und Präventionspläne wurden in Auftrag gegeben, damit ähnliche Vorfälle künftig vermieden werden können.

Grafik 6

Zur Wasseraufbereitung verwendete Chemikalien

(in Tonnen)

Quelle: EZB.

Grafik 7

Kältemittelverluste*

(in Kilogramm)

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Seit 2018 wird ausschließlich der Kältemittelverlust erfasst und nicht wie in früheren Jahren der Austausch von Kältemitteln. Dementsprechend wurden 2017 und 2018 keine Verluste für das Hauptgebäude verzeichnet.

3.3 Wasser und Abwasser

Die EZB verbraucht Wasser für technische Zwecke, z. B. zur Klimatisierung der Gebäude, und für sonstige Zwecke, d. h. für Sanitäranlagen, Büroküchen und Kantinen. Der Wasserbrauch der EZB setzt sich aus diesen beiden Komponenten zusammen. Im Hauptgebäude schließt der Wasserverbrauch für sonstige Zwecke auch die Bewässerung der Grünanlagen ein. Das Hauptgebäude und die Gebäude im Stadtzentrum unterscheiden sich, was ihre Bauweise, Umgebung und die Anzahl der Arbeitsplätze betrifft. Diese Unterschiede sind bei einem Vergleich der EZB-Gebäude zu berücksichtigen. Die folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung des Frischwasserverbrauchs der EZB-Gebäude für technische und sonstige Zwecke.

2019 ging der Frischwasserverbrauch im Hauptgebäude im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 % zurück. In den letzten zwei Jahren ist der Wasserverbrauch für technische Zwecke im Hauptgebäude wegen der außergewöhnlich heißen Sommer und des dementsprechend höheren Kühlungsbedarfs des Gebäudes gestiegen. Der Wasserverbrauch für sonstige Zwecken schwankte in den letzten Jahren. Ein beträchtlicher Teil des Wasserverbrauchs für sonstige Zwecke entfiel auf die Pflege der Grünanlagen der EZB, wie Rasenflächen, Bäume, Wildblumen und Kräuter. Um die Wassernutzung für die Gartenanlage zu optimieren, wurden die Bewässerungsprofile auf die verschiedenen Rasen- und Pflanzenarten sowie die Witterungsbedingungen abgestimmt. Die Regenwassergewinnung auf dem Dach der Großmarktmarkthalle ist ein weiterer Grund für den geringeren Frischwasserverbrauch für sonstige Zwecke. Das aufgefangene Regenwasser wird sowohl zur Bewässerung als auch für die Sanitäranlagen verwendet.

In den Gebäuden im Stadtzentrum ist der Frischwasserverbrauch um 10,5 % zurückgegangen. Der Wasserverbrauch für technische Zwecke schwankte in den letzten Jahren und ist 2019 gesunken, während der Wasserverbrauch für sonstige Zwecke gestiegen ist. Der Frischwasserverbrauch pro Arbeitsplatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 % zurück.

Grafik 8a

Wasserverbrauch – Hauptgebäude*

(in m³)

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Der Anteil des für sonstige Zwecke verbrauchten Wassers wurde 2018 aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess berichtigt und von 51 678 m³ in 71 945 m³ geändert.

Grafik 8b

Wasserverbrauch – Stadtzentrum*

(in m³)

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Der Anteil des für sonstige Zwecke verbrauchten Wassers wurde 2018 aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess berichtigt und von 27 785 m³ in 28 267 m³ geändert.

Abbildung 6

Leistungsindikatoren: Wasser

(Veränderung zwischen 2018 und 2019 in %)

Quelle: EZB.

3.4 Abfall und Recycling

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

Reduzierung, Trennung und Recycling von Abfällen sind nach wie vor wichtige Themen im Umweltmanagementrahmen der EZB. 2019 bestand das Abfallaufkommen in den EZB-Gebäuden zu 98 % aus nicht gefährlichen Abfällen. Es handelte sich dabei um täglich anfallende Abfälle, wie etwa Verpackungs- und Bioabfälle, Restmüll, Papier und Kartonagen sowie aus vertraulichen Dokumenten bestehenden Papiermüll. Die restlichen 2 % setzten sich zusammen aus 13,5 Tonnen gefährlichen Abfällen, hauptsächlich Batterien, und 6,5 Tonnen Elektroschrott.

Die EZB hat sich 2018 das Umweltziel gesetzt, den Restmüll pro Arbeitsplatz bis 2023 um 5 % zu reduzieren. 2019 blieb die Restmüllmenge insgesamt stabil. Allerdings nahm der Restmüll pro Arbeitsplatz um 1,5 % zu, was größtenteils der geringeren Anzahl an Arbeitsplätzen in diesem Jahr geschuldet ist.

Um die Recyclingrate zu erhöhen und die Restmüllmenge zu reduzieren, arbeitet die EZB kontinuierlich daran, die Praktiken und Infrastrukturen zur Abfallentsorgung in allen drei Gebäuden zu verbessern und aufeinander abzustimmen. Eine ordnungsgemäße und einheitliche Mülltrennung sowie die entsprechenden Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen sind nach wie vor von entscheidender Bedeutung, wenn das für die Abfallreduzierung gesteckte Ziel erreicht werden soll.

2019 wurden diverse Maßnahmen umgesetzt, um auf bewährte Verfahren beim Abfallmanagement aufmerksam zu machen und die Belegschaft und Interessenträger für die Umweltauswirkungen von Abfall zu sensibilisieren. So wurden beispielsweise mehrere Workshops mit internen Interessengruppen veranstaltet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erörterten, wie das Abfalltrennsystem verbessert und die Wirkung potenzieller Verbesserungsmaßnahmen bewertet werden kann, und erarbeiteten neue Abfallkennzeichnungen. Außerdem beteiligte sich die EZB erstmals an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung und organisierte verschiedene Aktionen für Mitarbeiter, z. B. einen Zero-Waste-Workshop und einen Informationsstand zum Thema Abfallmanagement und -recycling. In allen EZB-Gebäuden wurde darüber hinaus ein Pfandsystem für Mehrweg-Becher eingeführt. In den Verpflegungseinrichtungen sowie in den Konferenz- und Sitzungsbereichen wurde die Menge der Plastik-Einwegartikel weiter reduziert. In einem nächsten Schritt werden die Büroküchen des Hauptgebäudes umgestaltet, um die aktuelle Abfallinfrastruktur mit einem Bioabfallbehälter nachzurüsten. So wird die Abfallentsorgung weiter verbessert.

Im Hauptgebäude ist die gesamte Abfallmenge 2019 gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % zurückgegangen. Geringere Abfallmengen waren bei Papier und Kartonagen, vertraulichen Dokumenten und Verpackungen festzustellen. Grund für die Verringerung beim Verpackungsmüll ist die verbesserte Datenbank eines neuen Dienstleisters. Sie ermöglicht eine genauere Messung der Abfallmengen, die für das Recycling gesammelt werden. Gestiegen sind indessen die Mengen an Rest- und Biomüll, wobei letzterer Fettabfälle aus dem Kantinenbetrieb beinhaltet. In Bezug auf Bioabfallmengen ist zu beachten, dass die Betreiber der EZB-Kantinen frisches Obst und Gemüse für die Zubereitung von Speisen verwenden. Durch die Verarbeitung der Produkte vor Ort fallen dementsprechend große Mengen an Bioabfall an. Bei dem bezogenen Obst und Gemüse handelt es sich allerdings um Produkte, die in den konventionellen Supermärkten und Lebensmittelketten nicht verkauft werden, weil sie in Aussehen, Form oder Größe nicht der Norm entsprechen. Hiermit soll dazu beigetragen werden, dass weltweit weniger Lebensmittel weggeworfen werden.

In den Gebäuden im Stadtzentrum ist die insgesamt angefallene Abfallmenge gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % gestiegen. Beim Restmüll und Papiermüll aus vertraulichen Dokumenten war im Vergleich zum letzten Jahr ein Rückgang zu verzeichnen. Die etwas geringere Restmüllmenge war unmittelbar auf die bessere Trennung der einzelnen Abfallarten zurückzuführen. Positiv ist der durch verschiedene Digitalisierungsmaßnahmen ermöglichte deutliche Rückgang der Menge an Papiermüll aus vertraulichen Dokumenten (-38,3 %). Ein weiterer Grund ist, dass vertrauliche Informationen insgesamt nicht mehr so häufig ausgedruckt werden müssen. Die Menge an Papier und Kartonagen, Verpackungsmüll und Bioabfall ist 2019 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Aufgrund von technischen Problemen mit der Hebevorrichtung für Papier und Kartonagen im Jahr 2019 konnten für den Großteil des Jahres keine exakten Mengenangaben für diese Abfallart erhoben werden. Die Zahlen für 2019 mussten daher weitgehend geschätzt werden. Der Verpackungsmüll hat um 78,9 % (81,8 % pro Arbeitsplatz) zugenommen. Während die Menge an Verpackungsmüll im Eurotower stabil blieb, wurde im Japan Center die Mülltrennung weiter verbessert, was eine Zunahme des Verpackungsmülls und eine geringere Menge an Restmüll zur Folge hatte.

Die folgenden Grafiken zeigen, wie sich wesentliche Abfallarten gegenüber den Vorjahren entwickelt haben.

Grafik 9a

Abfall und Recycling – Hauptgebäude*

(in Tonnen)

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Die Mengenabgaben für den Bioabfall in den Jahren 2017 und 2018 wurde aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess korrigiert: für 2017 von 128,0 Tonnen in 156,9 Tonnen und für 2018 von 143,7 Tonnen in 197,5 Tonnen.

Grafik 9b

Abfall und Recycling – Stadtzentrum*

Quelle: EZB.
Anmerkung: * Die Mengenabgaben für den Bioabfall in den Jahren 2017 und 2018 wurde aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess korrigiert: für 2017 von 132,1 Tonnen in 170,3 Tonnen und für 2018 von 122,0 Tonnen in 160,7 Tonnen.

Abbildung 7

Leistungsindikatoren: Abfall

(Veränderung zwischen 2018 und 2019 in %)

Quelle: EZB.

3.5 Biodiversität

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

Auch 2019 setzte sich die EZB für mehr Biodiversität rund um ihre Gebäude ein. Die Gebäude im Stadtzentrum und das Hauptgebäude unterscheiden sich deutlich, was ihre Lage und die Geländebeschaffenheit betrifft. Dementsprechend sind auch die Möglichkeiten zur aktiven Förderung der Biodiversität nicht gleich.

Die Fläche des Areals, auf dem das Hauptgebäude steht, beträgt insgesamt 11,9 Hektar. 4,6 Hektar (39 %) davon sind versiegelt, 7,3 Hektar (61 %) unversiegelt. Durch die weitläufigen Grünflächen und wasserdurchlässigen Wege kann das Regenwasser in den Boden einsickern. So wird die in die Kanalisation abfließende Regenwassermenge minimiert. 6,5 Hektar sind mit Rasenflächen, Wiesen und Wildblumen bewachsen.

Das Regenwasser wird vom Dach der Großmarkthalle in einem Speicherbehälter gesammelt und zur Bewässerung der Grünflächen sowie für einige Toiletten verwendet. Somit verringert sich die Fläche, von der das Regenwasser direkt in die Frankfurter Kanalisation geleitet wird, auf rund 3 Hektar (d. h. 26 % der Gesamtfläche).

Die Vegetation am Hauptgebäude wertet das Bild einer Flusslandschaft durch eine Kombination aus typischen Flusspflanzen und exotischen Gewächsen auf. Die meisten Bäume sind laubabwerfend und passen sich so an den Verlauf der Jahreszeiten an. Rasenflächen mit vereinzelt stehenden Bäumen wechseln sich mit dichten Wäldchen, Wildhecken, typischen Uferformationen und Baumreihen ab, die die Form von Flusstälern nachahmen. Auf den Rasenflächen wurde eine bienenfreundliche Mischung aus Wildblumen und Kräutern ausgesät. Zur Förderung der Biodiversität wurden außerdem Vogelnist- und Fledermauskästen sowie Insektenhotels angebracht, die regelmäßig instand gehalten werden. Auf diese Maßnahmen machen wir intern aufmerksam, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Schutz der Artenvielfalt zu sensibilisieren.

Die EZB prüft noch, ob Bienenstöcke, weitere Insektenhotels sowie zusätzliche Vogelnist- und Fledermauskästen aufgestellt werden können. An Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen interessierte EZB-Mitarbeiter haben aus eigener Initiative die Ecology Group gegründet. In Zusammenarbeit mit dieser Gruppe werden fortlaufend Möglichkeiten zur Förderung der Biodiversität geprüft und vorangebracht.

Die befestigten Flächen sind in manchen Bereichen so gepflastert, dass das Pflaster nicht scharf abgegrenzt ist, sondern allmählich in Asphalt- oder Grasflächen übergeht. Einige Pflastersteine stammen aus der Zeit, in der die Großmarkthalle noch als solche genutzt wurde. In einigen der modellierten Flusstäler finden sich die für solche Gebiete typischen Gesteinsarten.

Hier finden Sie weitere Informationen über die Landschaftsarchitektur am Hauptgebäude.

Die gemieteten Gebäude der EZB im Stadtzentrum nehmen eine Fläche von rund 0,7 Hektar ein, wovon 0,5 Hektar als versiegelt und 0,2 Hektar als Grünfläche gelten. Da die Frankfurter Innenstadt dicht bebaut ist, besteht keine Möglichkeit, Versickerungsflächen um die dort angemieteten EZB-Gebäude herum anzulegen.

3.6 Banknoten

Nur die EZB ist dazu befugt, die Ausgabe von Banknoten innerhalb des Euroraums zu genehmigen. Ende 2019 befanden sich 24,1 Milliarden Euro-Geldscheine in Umlauf.

Seit dem Jahr 2002 werden die Euro-Banknoten von den nationalen Zentralbanken der Euro-Länder gemeinsam hergestellt. Jede NZB ist für einen Teil der jährlichen Gesamtproduktion einer oder mehrerer Stückelungen verantwortlich.

Die EZB ist bemüht, ein gutes Umweltmanagement zu fördern und Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für die Öffentlichkeit und all diejenigen, die an der Herstellung der Euro-Banknoten beteiligt sind, zu vermeiden. Bewirbt sich ein Unternehmen um die Herstellung von Euro-Banknoten, so muss es der EZB die von der jeweils zuständigen Zertifizierungsstelle ausgestellten Zertifikate ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 1800/ISO 45001 vorlegen. Diese Zertifikate belegen, dass die Systeme des Herstellers an der Fertigungsstätte, an der die Produktion der Euro-Banknoten stattfinden soll, den geltenden Standards entsprechen.

Die Direktion Banknoten der EZB überwacht und reguliert die Banknotenproduktion im Euroraum. Auf operativer Ebene bedeutet dies, dass sie die Einhaltung von ISO-Standard 14001 bewertet und untersucht, welche Auswirkungen der Produktionsprozess der Euro-Banknoten und ihrer Rohstoffe auf die Umwelt hat. Darüber hinaus unterstützt die Direktion weitere Maßnahmen, die die Umweltauswirkungen der Produktion von Euro-Banknoten verringern sollen.

Zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Eurosystems setzt die Direktion Banknoten der EZB Maßnahmen um, die die Umweltauswirkungen der Produktion von Euro-Banknoten minimieren sollen. So soll beispielsweise der Anteil von Biobaumwolle im Trägermaterial der Geldscheine auf 100 % erhöht werden.

2019 wurden in der Banknotenherstellung etwa 5 210 Tonnen Baumwollkämmlinge (der Hauptrohstoff zur Herstellung von Banknotenpapier) eingesetzt; 57 % davon stammten aus einer aus ökologischer wie auch sozialer Sicht nachhaltigen und entsprechend zertifizierten Produktion. Die EZB setzt sich nachdrücklich dafür ein, die Umweltverträglichkeit der Euro-Banknoten zu wahren und weiter zu verbessern, indem sie den Anteil der Biobaumwolle im Papier für die Euro-Geldscheine sukzessiv erhöht. Daher sind wir auch auf der Suche nach alternativen Recycling- und Entsorgungsmethoden für den Banknotenabfall und Möglichkeiten, die Lebensdauer von Banknoten zu verlängern.

Im Sinne unserer Zielsetzung, uns noch stärker für den Umweltschutz einzusetzen, haben wir das erste Environmental Forum organisiert. Bei dieser Veranstaltung traf sich die EZB mit den zugelassenen Banknotenherstellern und den nationalen Zentralbanken, um Ideen und bewährte Verfahren in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umweltschutz austauschen. Dabei wurden die drei folgenden Bereiche als Schwerpunktthemen identifiziert: Abfallentsorgung und Energieeffizienz, Bewertung der Lebenszyklusaktivitäten sowie nachhaltige Materialien. Im Mittelpunkt der Arbeit des Forums wird auch weiterhin die Ermittlung potenzieller Verbesserungsmöglichkeiten und Lösungen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen bei der Herstellung von Euro-Banknoten stehen.

Unser letztliches Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Euro-Banknoten und ihr Herstellungsprozess nachhaltiger und umweltfreundlicher werden.

Ausführliche Informationen zu den Umweltauswirkungen von Euro-Banknoten finden sich auf der EZB-Website unter „Der €uro“.

3.7 Umweltfreundliche Beschaffung

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

Umweltaspekte spielen für die EZB auch dann eine Rolle, wenn sie über die Auswahl von Lieferanten und den Bezug von Produkten und Dienstleistungen entscheidet. In ihrer Leitlinie für nachhaltige Beschaffung formuliert die EZB Kriterien für ein umweltfreundliches Beschaffungswesen. So arbeitet sie aktiv darauf hin, dass in immer mehr Ausschreibungen Umweltschutzbelange berücksichtigt werden. Darüber hinaus schulen Beschaffungsfachleute EZB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, um sie über Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Beschaffung zu informieren, sie für diese Themen zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln, wie die entsprechenden Spezifikationen/Ausschreibungen zu gestalten sind. 2019 nahmen mehr als 220 Personen an diesen Schulungen teil.

Externe Dienstleister können sich auf die Umweltbilanz der EZB auswirken. Darum wird von ihnen erwartet, dass sie mit umweltfreundlichen Produkten arbeiten und nachhaltige Geschäftspraktiken anwenden. Reinigungsfirmen verwenden z. B. umweltschonende und unschädliche Reinigungsmittel und halten ihr Personal zur Einhaltung der Umweltschutzmaßnahmen an. Auf diese Weise unterstützen sie das Umweltmanagementsystem der EZB. Cateringdienstleister arbeiten mit regionalen, saisonalen und Bioprodukten und bieten vegetarische und vegane Speisen an. Außerdem verwenden sie Obst und Gemüse, das wegen seiner nicht standardkonformen Größe und Form nicht in Lebensmittelgeschäften verkauft wird. Ferner arbeiten sie laufend daran, bei ihren Betriebsabläufen immer weniger Plastik zu verwenden.

2019 wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, damit bei den Ausschreibungsverfahren weniger Papier verwendet wird. Dazu zählte zum Beispiel die vollständig elektronische Abwicklung von öffentlichen Vergabeverfahren, die einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, sowie von Vergabeverfahren für bestimmte Arten von Dienstleistungen unterhalb dieses Werts, bei denen die Angebote elektronisch abgegeben werden. Es werden Möglichkeiten zur Verringerung des Papierverbrauchs ausgelotet, unter anderem bei Vergabeverfahren unterhalb des erwähnten Schwellenwerts. Am anderen Ende des Prozesses werden auch Rechnungen elektronisch eingereicht und bearbeitet. Dadurch sinkt der Papierverbrauch drastisch und Rechnungen können effizienter bearbeitet werden. Um umweltorientierte Beschaffungspraktiken zu fördern, gibt das Beschaffungsteam der EZB seine Erfahrungen auf diesem Gebiet weiter und tauscht sich über entsprechende Konzepte aus. Gelegenheit hierzu bieten regelmäßig die Netzwerke und verschiedenen Foren, in denen auch Beschaffungsexperten und Kolleginnen und Kollegen aus den NZBen vertreten sind.

3.8 Dienstreisen

Der direkte Austausch von Informationen und die Zusammenarbeit mit den NZBen, nationalen zuständigen Behörden und sonstigen Parteien sind für das Kerngeschäft der EZB sehr wichtig. Die Teilnahme an internationalen Sitzungen und Konferenzen bedingt ein gewisses Dienstreiseaufkommen. Der damit verbundene Kraftstoffverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen machen einen Teil der Umweltauswirkungen der EZB aus. Über ihre Dienstreisebestimmungen und mit diversen Kommunikationsaktivitäten hält die EZB ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, mit dem Zug anstatt mit dem Flugzeug zu reisen und Dienstreisen soweit möglich durch Video- und Telefonkonferenzen zu ersetzen. 2019 haben die Gesamtemissionen durch Dienstreisen per Flugzeug um 8,3 % zugenommen. Dabei sind die Emissionen durch Kontinental- und Interkontinentalflüge gestiegen, während bei den Inlandsflügen ein Rückgang zu verzeichnen war. Ein neu gestartetes Datenanalyseprojekt soll dazu beitragen, die Erhebung und Überwachung von Daten zu Dienstreisen weiter zu verfeinern und auf die Umweltauswirkungen von Dienstreisen aufmerksam zu machen. Außerdem sollen auf diese Weise weitere Möglichkeiten zur Reduzierung von dienstreisebedingten Emissionen ermittelt werden.

Anfang 2018 hat die EZB Tools für die Online-Zusammenarbeit und Videokonferenzen eingeführt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu animieren und ihnen ermöglichen sollen, die Zahl ihrer Dienstreisen weitestmöglich zu reduzieren. 2019 organisierte das Green-ECB-Team während der Europäischen Mobilitätswoche einige Kommunikations- und Sensibilisierungsaktionen, um die Belegschaft über interne Kanäle auf die Umweltauswirkungen von Dienstreisen aufmerksam zu machen und über umweltfreundliche Verkehrsmittel zu informieren. Während dieser Woche fanden auch Informationsveranstaltungen zum Thema Videokonferenzen statt, die dazu anregen sollten, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Außerdem wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Sie soll als Grundlage für die Überarbeitung der Berechnungsmethode dienen, anhand der die Emissionen aus dem Arbeitsweg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschätzt werden.

Die Fahrzeugflotte der EZB darf nur von Mitgliedern des Direktoriums, dem Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums und dem Chief Services Officer genutzt werden. Darüber hinaus werden Poolfahrzeuge eingesetzt, wenn dies aus logistischen und operativen Gründen erforderlich ist. Unter Berücksichtigung der Marktentwicklungen wird fortlaufend geprüft, inwieweit umweltfreundliche Alternativen in die bestehende Fahrzeugflotte aufgenommen werden können.

4 Senkung der CO2-Emissionen

Anmerkung: * Aufgrund von Änderungen des organisatorischen Umfelds der EZB und einer Neubewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen wurde 2019 beschlossen, 2018 als neues Referenzjahr für die Ziele und Maßnahmen zu verwenden.

Abgeschlossen = Maßnahme wurde abgeschlossen; In Arbeit = Maßnahme ist in Arbeit; Ausstehend = Maßnahme muss noch umgesetzt werden.

Zur Berechnung der CO2-Emissionen der EZB werden jedes Jahr die Daten der relevanten Aktivitäten erhoben und in einem Umweltinventar zusammengestellt. Anhand dieser Daten werden die direkten und indirekten Emissionen berechnet und den Kategorien Scope 1, 2 oder 3 des Greenhouse Gas Protocol[2] zugeordnet.

Für die Berechnung der CO2-Emissionen wurden geeignete Umrechnungsfaktoren festgelegt, die alljährlich aktualisiert werden. Änderungen der Emissionsfaktoren im Jahr 2019 sind Kapitel 6 – Technische Informationen zu entnehmen.

Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung der Emissionen im Zusammenhang mit den Aktivitäten der EZB.

Grafik 10

CO2-Gesamtemissionen: Scope 1, 2 und 3

(in Tonnen CO2-Äquivalenten)

Quelle: EZB.

Die durch die Aktivitäten der EZB verursachten CO2-Gesamtemissionen sind 2019 um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies ist eine positive Entwicklung auf dem Weg der EZB zu ihrem Ziel, ihre CO2-Gesamtemissionen bis 2030 gemessen am Referenzjahr 2018 um 10 % zu reduzieren. In den folgenden Abschnitten wird erläutert, welche Entwicklungen zu diesem Ergebnis geführt haben.

Scope-1- und Scope-2-Emissionen machen zusammen rund die Hälfte der ausgewiesenen CO2-Gesamtemissionen der EZB aus. Diese Emissionen hängen unmittelbar mit dem Betrieb der EZB-Gebäude zusammen, wie z. B. dem Erdgas- und Fernwärmeverbrauch sowie Kältemittelverlusten. Da der Strom der EZB seit 2016 zu 100 % aus erneuerbaren Quellen stammt, sind die ausgewiesenen Emissionen aus dem Stromverbrauch gleich null. Die Reduzierung des Gesamtstromverbrauchs hat dennoch weiterhin Priorität.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Scope-1- und Scope-2-Emissionen bei der EZB.

Grafik 11

CO2-Emissionen: Scope 1 und 2

(in Tonnen)

Quelle: EZB.
Anmerkung: Die Erdgaswerte für 2017 und 2018 wurden aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess geringfügig korrigiert. Sie wurden für 2017 von 2 999,0 Tonnen in 2 999,2 Tonnen und für 2018 von 2 685,0 Tonnen in 2 684,9 Tonnen berichtigt.

Scope-3-Emissionen sind Emissionen aus Dienstreisen, dem Arbeitsweg der Belegschaft und dem Papierverbrauch (in den Büros und für die externe Kommunikation). Zusammen machen diese Emissionen etwa die Hälfte der ausgewiesenen CO2-Gesamtemissionen der EZB aus.

Dienstreisen sind ein zentraler Aspekt im Umweltmanagementsystem der EZB und bei den Scope-3-Emissionen. In dieser Kategorie sind die CO2-Emissionen zum größten Teil auf Flugreisen zurückzuführen. Dieser Anteil ist 2019 aufgrund von mehr Emissionen aus Kontinental- und Interkontinentalflügen gestiegen. Die Emissionen aus Inlandsflügen sind 2019 gesunken. Es wird erwartet, dass das kürzlich gestartete Datenanalyseprojekt qualitativ bessere und feiner aufgegliederte Daten liefert und damit tiefere Einblicke in die Dienstreiseaktivitäten und deren Auswirkungen ermöglicht. Um die Belegschaft für die Klimaauswirkungen von Flugreisen zu sensibilisieren, hat die EZB Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Reisebuchungsplattform ergriffen: Diese liefert den Nutzern nun auch Informationen zu den Umweltauswirkungen der verschiedenen Reiseaktivitäten. Die Plattform kann auch dazu genutzt werden, gemeinsam mit den Environmental Representatives Sensibilisierungsveranstaltungen und -aktionen zu planen.

Die Tools für die Online-Zusammenarbeit und die Möglichkeit, immer mehr Konferenzen per Video abzuhalten, bieten erhebliches Potenzial, vermeidbare Dienstreisen durch webbasierte Kommunikation zu ersetzen und dadurch die CO2-Emissionen noch mehr zu reduzieren. 2019 wurden mehrere Praxisworkshops und Informationsveranstaltungen zu den vorhandenen Tools für die Online-Zusammenarbeit durchgeführt – mit dem Ergebnis, dass diese zum Jahresende vermehrt genutzt wurden.

Der Weg der Belegschaft zur und von der Arbeit ist eine weitere Emissionsquelle. Auch hier ist die EZB aktiv um Verbesserungen bemüht und weist die entsprechenden Zahlen aus. Die durch den Arbeitsweg verursachten CO2-Emissionen werden auf Basis der Ergebnisse einer 2019 durchgeführten Umfrage geschätzt. Aus ihr ergaben sich neue Erkenntnisse über die Verkehrsmittel, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB für ihren Arbeitsweg wählen. So setzte die EZB-Belegschaft im Vergleich zur letzten Umfrage, die als Grundlage für die bisher ausgewiesenen Emissionen diente, vermehrt auf umweltfreundliche Verkehrsmittel. Die aktualisierten Anteile der Verkehrsmittel, die durch die jüngste Umfrage ermittelt wurden, ergeben in Kombination mit der 2019 etwas geringeren Anzahl an Arbeitsplätzen einen Rückgang der Emissionen aus dem Arbeitsweg der Belegschaft um fast 25 %. Da die mit dem Arbeitsweg der Belegschaft verbundenen Emissionen weitgehend geschätzt wurden, ist diese Zahl allerdings mit Vorsicht zu interpretieren.

Die EZB nahm die Europäische Mobilitätswoche 2019 zum Anlass, um für nachhaltige Verkehrsmittel zu werben und die Belegschaft auf umweltschonende Mobilitätsoptionen aufmerksam zu machen.

Unter die Scope-3-Emissionen fallen auch Emissionen aus Papier, das in den Büros, für Publikationen und die externe Kommunikation der EZB verbraucht wurde. Die CO2-Emissionen aus Papierverbrauch in den Büros sind 2019 zurückgegangen. Dagegen wurde beim Papierverbrauch für offizielle Publikationen gegenüber 2018 ein Anstieg verzeichnet, der mit der neuen Euro-Banknotenserie und der Veröffentlichung von Druckmaterial zusammenhängt, das über die neuen Geldscheine informieren und auf sie aufmerksam machen soll. Kapitel 3.2 – Materialeffizienz enthält weitere Informationen hierzu.

Grafik 12

CO2-Emissionen: Scope 3

(in Tonnen CO2-Äquivalenten)

Quelle: EZB.

Grafik 13

Anteile an CO2-Emissionen

Quelle: EZB.
Anmerkung: Durch Runden der Prozentzahlen ergeben die Anteile zusammen 100,1 %.

Neben den oben dargestellten Emissionen werden auch die Ausstoßmengen von Schwefeldioxid (SO2), Stickoxid (NOx) und Feinstaub überwacht und ausgewiesen. Diese Emissionen fallen bei der Nutzung der EZB-eigenen Fahrzeuge, bei Testläufen der Notstromaggregate und beim Verbrauch von Erdgas direkt an. Die jeweiligen Emissionswerte finden sich in Kapitel 6 – Technische Informationen.

Die EZB prüft und ergreift fortlaufend Maßnahmen, mit denen sie CO2-Emissionen vermeiden und reduzieren kann. Überdies ist sie 2019 eine interinstitutionelle Partnerschaft mit dem Europäischen Parlament eingegangen, um die verbliebenen CO2-Emissionen der beiden Institutionen für 2018 gemeinsam auszugleichen. Vier weitere europäische Institutionen wollen sich an der Zusammenarbeit zur gemeinschaftlichen Kompensation von verbliebenen Treibhausgasemissionen aus dem Jahr 2019 beteiligen.

5 Schlussbemerkungen

Die laufende Verbesserung der Umweltleistung der EZB und die umweltrelevanten Entwicklungen im Verlauf des Jahres 2019 sind ein wichtiger Schritt, mit dem die EZB ihren Umweltzielen näher gekommen ist und ihren ökologischen Fußabdruck weiter reduziert hat. Bei einigen Umweltaspekten besteht noch Verbesserungsbedarf, und es werden kontinuierlich Maßnahmen geprüft, die deren negative Auswirkungen auf die Umwelt weiter begrenzen sollen. Das Umweltmanagementsystem der EZB hat 2019 alles in allem gut funktioniert. Die deutlichen Fortschritte und positiven Ergebnisse lassen sich nicht zuletzt an den hier veröffentlichten Zahlen ablesen.

Die positiven Entwicklungen sind das Ergebnis zahlreicher Verbesserungsmaßnahmen in Sachen Umweltschutz und der Zusammenarbeit der verschiedenen interessierten Gruppen aus der ganzen Bank, die aktiv zum Erfolg des Umweltmanagementsystems der EZB beigetragen haben. Ob die EZB ihre Umweltziele erreicht und die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden, hängt sehr stark vom Engagement und der Unterstützung der Belegschaft und der Auftragnehmer ab. Nur durch ihre aktive Mitwirkung können das Umweltmanagementsystem der EZB und ihre Umweltleistung insgesamt weiter verbessert werden. Die Zusammenarbeit mit den Environmental Representatives, den Auftragnehmern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EZB bildet zusammen mit der anhaltenden Unterstützung durch die obere Führungsebene nach wie vor das Rückgrat des Umweltmanagementsystems der EZB.

Auch in Zukunft werden interne und externe Faktoren die Entwicklung des Umweltmanagementsystems der EZB beeinflussen und es vor Herausforderungen stellen. So hat der Ausbruch der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 den Arbeitsalltag bei der EZB massiv verändert. Das dürfte sich auch auf ihr Umweltmanagementsystem auswirken. Die jüngsten Entwicklungen bieten aber auch die Chance, bei der Anpassung an die neuen Gegebenheiten auf innovative Lösungen zu setzen. Dies könnte für die Umwelt auf lange Sicht positiv sein. Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte stehen auch im Mittelpunkt der Gespräche und Überlegungen in verschiedenen internen Foren, die sich mit der Frage befassen, wie die neue Arbeitswelt („new normal“) der EZB nach Ende der Pandemie aussehen soll. Daran und am unablässigen Engagement aller Teams, die an der stetigen Verringerung des ökologischen Fußabdrucks der EZB mitarbeiten, zeigt sich die Selbstverpflichtung der EZB, ihre Tätigkeiten in höchstem Maß umweltfreundlich zu gestalten.

6 Technische Informationen

In den vorangegangenen Kapiteln wurden die Entwicklungen und Veränderungen der wichtigsten Umweltaspekte der EZB beschrieben und erläutert. Im Einklang mit den Anforderungen der EMAS-Verordnung sollen in diesem Kapitel weitere Daten und Informationen zur Umweltleistung der EZB bereitgestellt werden.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Veränderungen der Umrechnungsfaktoren für CO2-Emissionen dargestellt, die zur Berechnung der in den vorangegangenen Kapiteln angegebenen Emissionen verwendet wurden. Die Veränderung im Jahr 2019 gegenüber 2018 beruht auf den neuesten Zahlen der entsprechenden Quellen[3].

Aktualisierung der Umrechnungsfaktoren

Sonstige Umrechnungsfaktoren

Indikatoren zur Umweltleistung (Arbeitsplatzindikatoren) 2017-2019

Anmerkung: *In der Umwelterklärung der EZB 2019 waren anstatt der Wasserverbrauchswerte pro Arbeitsplatz in den Gebäuden im Stadtzentrum in den Jahren 2017 und 2018 fälschlicherweise die Werte für 2016 und 2017 angegeben. Außerdem wurden die Anteile des Wasserverbrauchs für sonstige Zwecke in den Gebäuden im Stadtzentrum und im Hauptgebäude im Jahr 2018 aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess korrigiert. Daher wurden die Zahlen für den Frischwasserverbrauch insgesamt pro Arbeitsplatz für das Hauptgebäude, die Gebäude im Stadtzentrum und die ganze EZB korrigiert. Für die Gebäude im Stadtzentrum wurde der Wasserverbrauch für sonstige Zwecke pro Arbeitsplatz von 12,0 m³ in 12,5 m³ im Jahr 2017 und von 12,5 m³ in 12,0 m³ im Jahr 2018 berichtigt. Der Frischwasserverbrauch insgesamt pro Arbeitsplatz wurde von 17,8 m³ in 20,3 m³ im Jahr 2017 und von 20,3 m³ in 19,9 m³ im Jahr 2018 berichtigt. Für das Hauptgebäude wurde der Wasserverbrauch für sonstige Zwecke pro Arbeitsplatz von 17,3 m³ in 24,1 m³ im Jahr 2018 korrigiert, und der Frischwasserverbrauch insgesamt pro Arbeitsplatz wurde von 19,4 m³ in 26,2 m³ im Jahr 2018 korrigiert. Für die gesamte EZB wurde der Frischwasserverbrauch insgesamt pro Arbeitsplatz von 19,6 m³ in 23,4 m³ im Jahr 2018 berichtigt.

Anmerkung: * Die Bioabfallmenge für 2017 und 2018 wurden aufgrund einer Verbesserung im Kontroll- und Meldeprozess korrigiert. Die Abfallmenge im Hauptgebäude wurde für 2017 von 44,1 kg in 54,1 kg und für 2018 von 48,1 kg in 66,1 kg berichtigt. Die Abfallmenge in den Gebäuden im Stadtzentrum wurde für 2017 von 63,5 kg in 81,9 kg und für 2018 von 51,6 kg in 68,0 kg berichtigt. Die Menge an ungefährlichen Abfällen pro Arbeitsplatz wurde daher für 2017 von 162,6 kg in 176,1 kg und für 2018 von 159,4 kg in 176,7 kg geändert.

6.1 Umweltmanagementprogramm

Energieeffizienz

Materialeffizienz

Sensibilisierung und Einbeziehung der Belegschaft

Abfall

Biodiversität

Umweltfreundliche Beschaffung

Emissionen

7 Erklärung des Umweltgutachters

Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

Die unterzeichnete BSI Group Deutschland GmbH, Umweltbegutachtungsstelle mit der Registrierungsnummer DE-V-0228, akkreditiert und zugelassen für den Bereich „Erbringung von Finanzdienstleistungen“ (NACE Rev. 2, NACE 64), bestätigt, begutachtet zu haben, ob die Umwelterklärung der Europäischen Zentralbank (EZB), Registrierungsnummer D-125-00045, an ihren Standorten Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main (Hauptgebäude) sowie Kaiserstraße 29, 60311 Frankfurt am Main und Taunustor 2, 60311 Frankfurt am Main (beide Stadtzentrum) alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) in der durch die Verordnungen (EU) 2017/1505 vom 28. August 2017 und 2018/2026 vom 19. Dezember 2018 der Kommission geänderten Fassung erfüllt.

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

  • die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 in der durch die Verordnungen (EU) 2017/1505 und 2018/2026 der Kommission geänderten Fassung durchgeführt wurden,
  • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bekräftigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung geltender Umweltvorschriften vorliegen,
  • die Daten und Angaben der Umwelterklärung der EZB ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild der Tätigkeiten der Organisation innerhalb der in der Umwelterklärung angegebenen Bereiche ergeben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen.

Diese Erklärung darf nicht als eigenständiges Dokument im Rahmen der öffentlichen Kommunikation verwendet werden.

Frankfurt am Main, 30. Juni 2020

Dr. Rainer Feld
BSI Group Deutschland GmbH Umweltgutachterorganisation

Umweltbegutachtungsstelle
(DE – V – 0228)

Haftungsausschluss
Die vorliegende aktualisierte Umwelterklärung der EZB informiert die Öffentlichkeit und andere interessierte Parteien über die Umweltleistung und -aktivitäten der Europäischen Zentralbank im Jahr 2019. Das Dokument ist auf der Website der EZB unter Umweltschutz bei der EZB abrufbar.Die EZB wurde 2010 erstmals nach dem EMAS-System der EU validiert. Das vorliegende Dokument ist die elfte Umwelterklärung, die im Rahmen des EMAS-Validierungszyklus zu erstellen war. Sie knüpft an die konsolidierte Umwelterklärung für 2019 an. Ein vollständiges Bild ergibt sich nur, wenn die aktuelle und die Umwelterklärung von 2019 zusammen gelesen werden. Das vorliegende Dokument enthält die aktualisierten Daten für das Jahr 2019.Die vorliegende Umwelterklärung wurde entsprechend den EMAS-Standards erstellt. Die Grundlage hierfür bilden die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 und die Anhänge der EMAS-Verordnung, die gemäß Verordnung (EG) 2017/1505 aktualisiert wurden.

© Europäische Zentralbank, 2020

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Alle Rechte vorbehalten. Die Anfertigung von Kopien für Ausbildungszwecke und nichtkommerzielle Zwecke ist mit Quellenangabe gestattet.

Informationen zur Fachterminologie finden sich im ECB Glossary (nur auf Englisch verfügbar).

  1. Rede von Christine Lagarde bei der Eröffnungsveranstaltung der COP26 Private Finance Agenda: „Climate change and the financial sector“, London, 27. Februar 2020.
  2. Das Greenhouse Gas Protocol ist einer der meistgenutzten internationalen Bilanzierungsstandards für Organisationen und Unternehmen, die Treibhausgasemissionen verstehen, quantifizieren und steuern möchten.
  3. Die Umrechnungsfaktoren werden vom Department for Environment, Food & Rural Affairs (DEFRA) und dem Department of Energy & Climate Change (DECC) des Vereinigten Königreichs, dem Umweltbundesamt, dem Energieversorger der EZB (Mainova), der Deutschen Bahn AG, dem Globalen Emissions-Modell integrierter Systeme (GEMIS) und dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) zur Verfügung gestellt.